Mitte des 16. Jahrhunderts lebte der erste Kanjuro Shibata auf der Insel Tanegashima, die Kyushu, der südlichsten Hauptinsel Japans vorgelagert ist. Dort diente er dem Shimazu Samurai Clan als Bogenbauer. Ungefähr 1553 wurde er in Kyoto sesshaft, wo er zunächst für den Ashikaga Clan und dann seine Nachfolger für den Tokugawa Clan arbeitete. Schliesslich bekamen die Kanjuro Shibatas vom Shogun den Ehrentitel Onyumishi (Grosser Bogenbaumeister) verliehen.
Seither wird von einer Generation Bogenbaumeister der Shibata Familie zur nächsten der Name Kanjuro übertragen sowie die Würde des Onyumishi gehalten. Daneben fertigten die Kanjuro Shibatas auch Hama-Yumi (geheiligte Bögen) an, die in Shinto und buddhistischen Ritualen verwendet werden.
Nach dem Ende der Tokugawa Herrschaft (1600–1868) wurde während der Meiji Restauration 1889 Kanjuro Shibata XVIII zum Kaiserlichen Bogenbaumeister ernannt, dessen wichtigste Pflicht die Fertigung der Goshimpo-Yumi ist, welche im kaiserlichen Ise-Schrein aufbewahrt und alle zwanzig Jahre ersetzt werden.
Einige der Kanjuro Shibatas sind auch Meister der Kyudo Schule Heki Ryu Bishu Chikurin-ha gewesen, auf welche sich auch Kanjuro Shibata XXI, Sensei, beruft. 1883 gründete Kanjuro Shibata XVIII Taiyusha, ein familieneigenes Dojo in Kyoto, dessen Kyudomeister auch der XIX. und XX. Kanjuro waren, bis es 1991 geschlossen wurde. Ebenso hatten die Shibatas über viele Generationen in der Kyoto Bogenbauer Gilde den Vorsitz inne.